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RealWorld-Artikel
Aus der Perspektive der realen Welt geschrieben.

Star Trek: Planet Of The Titans ist ein nicht realisiertes Konzept des ersten Star-Trek-Kinofilms. Paramount Pictures beauftragte im Jahr 1976 die britischen Autoren Chris Bryant und Allan Scott zur Entwicklung eines Drehbuchs. Der als Regisseur vorgesehene Philip Kaufman versuchte nach Ablehnung des Drehbuchs eine eigene Version der Geschichte zu erstellen, scheiterte jedoch ebenso. Am 8. Mai 1977 endete das erste von Paramount Pictures verfolgte Kinoprojekt des Star-Trek-Franchise mit der endgültigen Ablehnung von Star Trek: Planet Of The Titans.

Handlung[]

Die Enterprise-Crew empfängt einen Notruf der USS Da Vinci. Als man die angegebenen Koordinaten erreicht, ist das Schiff jedoch bereits spurlos verschwunden. Einige Überlebende des Schiffes können gerettet und an Bord gebeamt werden. Währenddessen wird Captain Kirk von einer elektromagnetischen Strahlung getroffen, die sein Bewusstsein verändert. Kirk verhält sich merkwürdig, stiehlt ein Shuttle und steuert in die unbekannte Region hinaus. Noch bevor die Crew ihn zurückholen kann, verschwindet er plötzlich spurlos. Spock stellt die Theorie auf, dass es in diesem Raumsektor einen verborgenen Planeten geben muss. Doch die Suche nach diesen Planeten bleibt genauso ergebnislos, wie die Suche nach Kirk. Spock zieht die logische Konsequenz und bricht die Mission ab. Spock scheidet unehrenhaft aus dem Dienst aus und zieht sich auf seinen Heimatplaneten zurück, wo er die menschliche Hälfte seiner Selbst auszumerzen trachtet.

Drei Jahre später schickt die Sternenflotte die zwischenzeitlich umgebaute Enterprise unter neuem Kommando und mit einer neuen Crew bemannt in den mysteriösen Raumsektor zurück. Captain Gregory Westlake will und kann auf die Expertise Spocks nicht verzichten und besucht ihn auf Vulkan. Spock ist zunächst nicht bereit, an der Mission teilzunehmen; doch eine Vision, die ihn mit seinem eigenen Tod konfrontiert, macht ihm klar, dass er diese schicksalhafte Reise antreten muss.

Als die Enterprise den Ort von Kirks Verschwinden erreicht, bestätigt sich Spocks Theorie: Sie entdecken einen bis dato völlig unbekannten, verborgenen Planeten. Man vermutet den legendären Heimatplaneten der als ausgestorben geltenden Titanen gefunden zu haben. Doch das ruft auch bei der Konkurrenz ein gewisses Begehren hervor: Die Klingonen machen der Föderation die Nutzung des Planeten streitig. Zugleich registriert man an Bord der Enterprise aber auch ein Schwarzes Loch, das den Planeten unweigerlich zu verschlingen droht. Es beginnt ein Wettlauf mit den Klingonen um die Erforschung des Planeten und den dort möglicherweise auffindbaren überlegenen technologischen Ressourcen. Und die Lage spitzt sich zu: Die Enterprise ist im außer Kontrolle geratenen Energiefeld des Planeten gefangen und wird gezwungen, die Untertassensektion abzulösen. Während diese auf den Planeten landet, kann sich die Maschinensektion im Orbit des Planeten halten.

Spock beamt auf den Planeten hinunter und stößt dort tatsächlich auf James Kirk, der die letzten drei Jahre in der Wildnis überleben musste. Schnell ist Kirk wieder voll auf der Höhe. Gemeinsam mit Spock entdeckt er, dass der Planet inzwischen von den als bösartig zu bezeichnenden Cygnanern bewohnt ist. Diese weit weniger entwickelte Spezies hatte die Titanen der Legende nach einst ausgelöscht. Der Planet driftet weiter auf das Schwarze Loch zu und die Lage wird brenzlig, als die Cygnaner sich gegen die Neuankömmlinge richten. Zurück an Bord der – nun wieder zusammengesetzten – Enterprise übernimmt Kirk sogleich wieder das Kommando des Schiffes und befiehlt direkten Kurs durch das Schwarze Loch zu nehmen. Der vermeintliche Ritt auf der Rasierklinge gelingt und die Enterprise kann das Schwarze Loch als einziges unbeschadet wieder verlassen, während die Cygnaner, die Klingonen und der Planet in der Anomalie vernichtet werden.

Zu ihrer Verblüffung bemerkt die Enterprise-Crew, dass sie sich nunmehr im Orbit um die Erde befinden. Allerdings zu einer Zeit, in der sich die Menschheit gerade erst zu entwickeln beginnt. Ein Außenteam der Enterprise bringt einer Gruppe von urzeitlichen Menschen bei, wie man Feuer macht. Womit offensichtlich wird, dass die Männer und Frauen der Enterprise die Titanen aus den Legenden waren… [1], [2], [3], [4], [5]

Hintergrundinformationen[]

Nachdem Gene Roddenberry im Jahr 1975 mit ersten Versuchen eines Star-Trek-Kinoprojektes scheiterte, entschloss Paramount Pictures sich im Sommer 1976 es ohne direkten Einfluss des Star-Trek-Schöpfers zu versuchen. Roddenberry wurde fortan nur eine beratende Funktion zugestanden. Im Juli 1976 wurde Jerry Isenberg als ausführender Proudzent des neuen Projektes eingesetzt. Im September 1976 folgte die Entscheidung, die in Sachen Science-Fiction noch unbedarften britischen Autoren Allan Scott und Chris Bryant mit der Entwicklung eines Filmdrehbuchs zu beauftragen. Anfang Oktober 1976 lieferten die beiden ein 20-seitiges Exposé ab, das von den Studioverantwortlichen Barry Diller und Michael Eisner als vielversprechend angesehen wurde. Die beiden Autoren bekamen am 6. Oktober 1976 grünes Licht zu Erstellung eines Drehbuchs. [2], [6], [7]

Derweil erhielt Jon Povill – seines Zeichens Assistent von Gene Roddenberry und zu diesem Zeitpunkt im Produktionsteam des Projektes aufgenommen – den Auftrag, eine Liste von möglichen Regisseuren für den Film zusammenzustellen. Povills Liste enthielt illustre Namen wie Francis Ford Coppola, George Lucas, Steven Spielberg und Robert Wise. Man handelte sich Absagen ein, teils aus zeitlichen Gründen, teils aus Gründen des für einen konkurrenzfähigen modernen Science-Fiction-Films lächerlich niedrigen Budgets von 7,5 Millionen US-Dollar. Schließlich fand sich der Regisseur Philip Kaufman bereit das Projekt anzugehen. [6], [8]

In der ersten Fassung der Geschichte von Bryant und Scott fehlte ein wichtiger Charakter: Die beiden Autoren waren aufgrund eines noch ausstehenden Deals mit William Shatner gezwungen, eine Geschichte zu entwickeln, in der Captain Kirk durch Abwesenheit glänzt. Erst als Shatner für das neue Filmprojekt unterschrieb, konnte Kirk wieder eingebaut werden. Ein ähnliches Problem bestand mit Leonard Nimoy, der sich mitten in einem Lizenzstreit um Marketingrechte mit dem Studio befand und alles andere als gewillt war, einen neuen Vertrag zu unterschreiben. Dies gelang erst, als man sich außergerichtlich einigte (siehe hierzu auch Star Trek: Phase II). [2], [6]

Im Frühjahr 1977 sah sich Produzent Jerry Isenberg bereits nach möglichen Filmdrehorten um. Der Film sollte, um die Kosten weiter zu senken, überwiegend in Großbritannien gedreht werden. Auch stellte Isenberg die Designer Ken Adams und Ralph McQuarrie ein, die unter anderem ein neues Design für das Raumschiff Enterprise entwickelten. McQuarrie, der kurz zuvor noch am Filmerfolg Krieg der Sterne mitwirkte, entwarf neben einer neuen Enterprise – deren Diskussegment sich, wie in der Serie Raumschiff Enterprise zwar erwähnt jedoch nie gezeigt, ablösen konnte – auch Innenansichten des Raumschiffs, einen Raumhafen, Shuttleschiffe und einen als Raumstation genutzten Asteroiden - auch wenn dies unabhängig vom Drehbuch geschah. Paramount Pictures sah für das Filmprojekt zu diesem Zeitpunkt ein Budget von ca. 10 Millionen US-Dollar vor. [5], [8], [9], [10]

Anhand des von Adams und McQuarrie entwickelten Designs der neuen Enterprise wurden die ersten Modelle entwickelt und gebaut. Sie fanden erst teils mehrere Jahre später Wiederverwendung. So erschien eines der Modelle im Raumdock des Films Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock. Ein anderes Modell war als B-24-CLN im Schiffsdepot Z15 in der Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert-Episode Wiedervereinigung? Teil I zu sehen. Das Referenzwerk Star Trek: Design gibt an, dass beide Modelle auch in der Episode In den Händen der Borg im Schlachtfeld um Wolf 359 zu sehen sein sollen. Dies lässt sich jedoch nicht anhand der vorliegenden Szenenbilder verifizieren. [6], [11]

Scott und Bryant reichten ihr fertiges Drehbuch erst am 1. März 1977 ein. Bereits zuvor machten Differenzen mit Philip Kaufmann und Gene Roddenberry, deren Vorstellungen sich nicht mit denen des britischen Autorenpaares deckten, ihnen das Leben schwer. Paramount Pictures lehnte das Drehbuch ab. Scott und Bryant verließen daraufhin im April 1977 das Projekt. Regisseur Kaufman versuchte die Situation mit einer eigenen Variante der Geschichte zu retten, doch Jeffrey Katzenberg informierte ihn am 8. Mai 1977 darüber, dass Paramount das Titans-Projekt nicht weiter verfolgen wollte. Kurz darauf wurde die Produktion des letztlich ebenso unvollendeten Serienprojektes Star Trek: Phase II eingeleitet. [2], [3], [6], [7], [8]

Jon Povill bezeichnete das Drehbuch von Scott und Bryant als zwar interessant, aber letztendlich nicht Star Trek. Selbst Scott und Bryant sollen eingesehen haben, dass irgendetwas mit der Geschichte nicht so recht funktioniere. [1], [2]

In Kaufmans Version des Drehbuchs sollte Spock gezwungen sein, sich mit seinem klingonischen Nemesis (nach Wunsch Kaufmans sollte dieser vom japanischen Schauspieler Toshiro Mifune gespielt werden) zu duellieren. Beide liefern sich ein psychedelisch anmutendes Gefecht. Kaufman orientierte sich in seinem Entwurf an den Roman Die letzten und die ersten Menschen des Schriftstellers Olaf Stapledon. Er wollte im Vergleich zur Version von Scott & Bryant eine weniger kultige, dafür erwachsenere Geschichte erzählen, die auch erotische Aspekte beinhalten sollte. Sein Versuch stieß auf wenig Gegenliebe, auch Jon Povill sah im Vergleich mit dem Drehbuch der britischen Autoren keine Verbesserung. [2], [4], [5], [10]

Produktionsbeteiligte[]

Darsteller[]

Produktionscrew[]

Regie
Philip Kaufman - Regisseur
Produktion
Jerry Isenberg - Ausführender Produzent
Jon Povill - Beratender Produzent
Autoren
Chris Bryant - Drehbuchautor
Jerry Isenberg - Autor der zweiten Fassung
Allan Scott - Drehbuchautor
Bauten/Dekorationsbau
Derek Meddings - Modellbauer
Spezialeffekte
Jordan Belson
Sonstige Crew
Ken Adam - Produktionsdesigner
Ralph McQuarrie - Konzept-Illustrator
Gene Roddenberry - Technischer Berater
Jesco von Puttkamer - Technischer Berater der NASA [12]

Produktionsfirmen[]

Produktionsstudio
Paramount Pictures

Verweise[]

Quellenangaben[]

Externe Links[]

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